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Implizite Persönlichkeitstheorien

engl: implicit personality theories

Implizite Persönlichkeitstheorien sind Annahmen, die Menschen über die Beziehung zwischen zwei oder mehr Persönlichkeitseigenschaften machen, also darüber, welche Eigenschaften in Personen zusammen auftreten und welche einander ausschließen. Diese handlungsleitenden, nicht thematisierten Annahmen führen dazu, dass Beurteiler von einem beobachteten Merkmal (z.B. Intelligenz) auf das Vorhandensein eines nicht beobachteten Merkmals schließen (z.B. Kreativität), getreu der Annahme "Wer intelligent ist, ist auch kreativ".

Eine mögliche Quelle für solche Annahmen sind subjektive Erfahrungen mit prägnanten Personen, bei denen z. B. die zwei Persölichkeitseigenschaften besonders hoch ausgeprägt waren. Diese Erfahrung wird dann fälschlicherweise verallgemeinert und zur subjektiven Theorie oder zum Vorurteil.

Im Assessment kann man diesen Fehler vermeiden, in dem man die Leistung eines Kandidaten anhand anforderungsbezogener Verhaltensanker bewertet.

siehe auch:

->weitere Beobachtungs- und Beurteilungsfehler


Literatur:
Wolfradt, U. (2008). Implizite Persönlichkeitstheorien. In: Petersen, LE & Six, B. (Ed.). Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung. Theorien, Befunde und Interventionen (S. 71-79). Weinheim: Beltz PVU.


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