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Kosten-Nutzen-Relation der Eignungs- und Management-Diagnostik

engl: cost-benefit ratio of aptitude tests and leadership assessments

Bei der Entscheidung, ob ein Assessment, Test oder sonstiges diagnostisches Verfahren eingesetzt werden soll oder nicht, ist dessen Wirtschaftlichkeit abzuwägen. Dazu werden der erforderliche Aufwand, u.a. in Form von aufzuwendender Arbeitskraft und -zeit sowie deren finanzielle Kosten, dem vermuteten, erfahrbaren oder messbaren Nutzen und Gewinn gegenübergestellt.

Der Nutzen eines Auswahlverfahrens kann als Grad verstanden werden, mit dem sein Einsatz die Qualität und Eignung der ausgewählten Personen gegenüber dem Fall seines Nichteinsatzes steigert (Taylor & Russel, 1939). Dem kann indirekter Nutzen wie u.a. die Kontinuität der Geschäftsprozesse, vermiedene Kosten für die Re-Rekrutierung, geringerer Einarbeitungs- und Onboarding-Aufwand und weiterer informativer sowie finanzieller Gewinn hinzuaddiert werden.

Cascio & Boudreau (2008) beschreiben verschiedene mögliche technische Vorgehensweisen zur konkreten Nutzenberechnung sowie Beispielergebnisse in konkreten Unternehmenskontexten:


Berechnung des finanziellen Nutzens einer verbesserten Eignungsdiagnostik und Personalauswahl für die SYSCO-Gruppe

Die SYSCO-Gruppe ist Nordamerikas größte Vertriebs- und Handelsgesellschaft für Lebensmittel. 75 Prozent der Betriebskosten sind personalbezogene Aufwendungen und betragen etwa 3 Mrd. US-Dollar pro Jahr.
SYSCO beschäftigt rund 10.000 Vertriebsmitarbeiter. Die Kündigung eines dieser Vertriebsmitarbeiter bewirkt Aufwendungen für die Trennung sowie die Anwerbung, Neubesetzung, Qualifikation, Einarbeitung etc. des Ersatzmitarbeiters von insgesamt 50.000 US-Dollar. Mit einer Verbesserung der Eignungsdiagnostik konnte SYSCO die Verbleibequote von 70 Prozent auf 82 Prozent erhöhen. SYSCO hat so jährlich 10 Mio. US-Dollar und damit über 7 Jahre insgesamt 70 Mio. US-Dollar an Kosten eingespart.
Zeitgleich wurde die Eignungsdiagnostik für die Warenauslieferer verbessert, so dass sich deren Verbleiberquote von ungefähr 65 Prozent auf 85 Prozent gesteigert hat. Die Gesamtkosten der Ersatzrekrutierung eines Auslieferfahrers betragen rund 35.000 US-Dollar. Damit hat SYSCO in den sieben Jahren weitere 50 Mio. US-Dollar eingespart.
Durch die Verbesserung der Verbleiberquote der Lagermitarbeiter hat SYSCO im gleichen Zeitraum zusätzliche 20 Mio. US-Dollar gespart.
Insgesamt hat SYSCO über die 7 Jahre allein bei diesen drei Mitarbeitergruppen140 Mio. US-Dollar durch verbesserte Eignungsdiagnostik eingespart.
Die Anteilseigner von SYSCO haben durch die verbesserte Eignungsdiagnostik und Verbleibquote pro Aktie 0,28 US-Dollar mehr verdient.

Bei eignungsdiagnostischen Fragestellungen ist besonders relevant, die Kosten des Verfahrens mit den Kosten, die durch eine personelle Fehlentscheidung entstehen würden, zu vergleichen. Letztere können je nach Hierarchieebene leicht das ein -bis dreifache eines Jahresgehaltes betragen.


siehe auch:
-> Testgüte
-> prognostische Validität
-> Kosten einer personellen Fehlentscheidung



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Literatur und Links:
Cascio, W.F. & Boudreau, J.W. (2008). Investing in people: The financial impact of human resources initiatives. Upper Saddle River, NJ: Pearson Prentice Hall.
Taylor, H.C. & Russel, J.T. (1939). The relationship of validity coefficients to the practical effectiveness of tests in selection: discussion and tables. Journal of Applied Psychology, 23, 565-578.

SHRM HR Benchmarking Reports 2022: The Real Costs of Recruitment



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