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Persönlichkeit

engl: personality

Das Typische oder Konstante eines Menschen in seinem Erleben und Verhalten über die Zeit und verschiedene Situationen hinweg.

Um die Persönlichkeit eines Menschen zu beschreiben braucht man mehrere Persönlichkeitsdimensionen, sog. Traits wie z. B. die "big five".
Jede Persönlichkeitsdimension bezieht sich auf eine bestimmte Gruppe von Verhaltensweisen, die von einer Person in gleichen Situationen ohne große Veränderungen, bzw. in unterschiedlichen Situationen in sehr ähnlicher Weise gezeigt werden. Die individuelle Kombination der Ausprägungen der Persönlichkeitsdimensionen ist das, was den einzelnen Menschen von anderen Menschen unterscheidet oder ihn sogar einzigartig macht.
Die Persönlichkeit ist teilweise ererbt und teilweise entwickelt sie sich in der individuellen Lerngeschichte. Sie ist prinzipiell veränderbar, aber nur mit relativ viel Aufwand und sehr langsam.
Um die Persönlichkeit zu messen werden vor allem Persönlichkeitstests oder Persönlichkeitsfragebogen eingesetzt. Es gibt verschiedene Persönlichkeitstheorien, die Teilaspekte der Persönlichkeit wie ihre Entwicklung, ihre Struktur oder ihre Dynamik erklären.

Zwei klassische Definitionen:

Cattell:
Persönlichkeit ist das, was eine Vorhersage darüber erlaubt, worin sich das Verhalten (und Erleben) einer Person in einer gegebenen Situation vom Verhalten anderer Personen unterscheidet.

Pervin (1996):
Personality is the complex organization of cognitions, affects, and behaviors that gives direction and pattern (coherence) to the person´s life. Like the body, personality consists of both structures and processes and reflects both nature (genes) and nurture (experience). In addition, personality includes the effects of the past, including memories of the past, as well as constructions of the present and future.

Folgende Persönlichkeitsmerkmale (Traits) werden im beruflichen Zusammenhang der Management-Diagnostik oder Eignungsdiagnostik häufiger gemessen:

  • Offenheit für neue Erfahrungen
  • Risikobereitschaft
  • Optimismus
  • Initiative, Proaktivität
  • Extraversion
  • Gewissenhaftigkeit, Pflichtbewusstsein
  • Stresstoleranz
  • emotionale Stabilität
  • Selbstwirksamkeitserwartung
  • Offenheit für neue Kontakte
  • soziale Verträglichkeit

Je nach Umfeld, Position, Rolle oder Aufgaben haben ableitbar andere oder keine Persönlichkeitsmerkmale einen Einfluss auf den Erfolg im Beruf. In empischen Studien wurden bislang nur geringe bis keine derartigen Einflüsse nachgewiesen.

Das Gegenteil eines Traits, also einer Persönlichkeitseigenschaft
ist ein Zustand oder State, in dem sich eine Person befindet.
So unterscheidet man z. B.
Angst als aktueller Zustand oder State und
Ängstlichkeit als Trait im Sinne der Neigung, auf ängstigende Reize schnell sowie stark mit Angst zu reagieren.

Bedeutung von Persönlichkeitsmerkmalen

Persönlichkeitsmerkmale sind für die Personalauswahl nur dann von Bedeutung, wenn das jeweilige Merkmal auch tatsächlich in einem nennenswerten Zusammenhang zur beruflichen Leistung auf der vakanten Position steht. Ob dies so ist, ist für die meisten Jobs nicht bekannt.

Persönlichkeitsmerkmale sind Traits und damit per se gar nicht bis schwer oder wenig veränderlich. Damit haben sie auch für Trainings und Personalentwicklung, die ja auf Veränderung zielt wenig Bedeutung. Personalentwicklung möchte mit gegebenem Budget und möglichst geringem Aufwand möglichst viel verändern und mehr Eignung sowie Leistung für das Unternehmen erreichen. Daher sind Kompetenzen erfolgversprechendere und effizientere Ansatzpunkte für Personalentwicklung als Traits.

Siehe auch:
Trait
Persönlichkeitstheorien

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Literatur:

APA (2018). Persönlichkeit : Woher kommt sie und wie funktioniert sie? Personality: Where Does it Come From and How Does it Work?
Becker, P. (1995). Seelische Gesundheit und Verhaltenskontrolle: Eine integrative Persönlichkeitstheorie und ihre klinische Anwendung. Göttingen: Hogrefe.
Dweck, C. S. (2017). From needs to goals and representations: Foundations for a unified theory of motivation, personality, and development. Psychological Review, 124(6), 689–719. http://dx.doi.org/10.1037/rev0000082
Funder, D. (2010). The personality puzzle. New York: Norton.
Hough, L.M & Ones, D. S. (2001). The Structure, Measurement, Validity, and use of Personality Variables in Industrial, Work, and Organizational Psychology. in: Anderson, N. et al. (Eds.). Handbook of Industrial, Work & Organizational Psychology - Volume 1: Personnel Psychology, S. 233-277.
Seibert, S. E., & Kraimer, M. L. (2001). The Five-Factor Model of Personality and Career Success. Journal of Vocational Behavior, 58(1), 1–21.
Stemmler, G., Hagemann, D., Amelang, M. & Bartussek, D. (2016; 8. erw. Aufl.). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Stuttgart: Kohlhammer.

Links:

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