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Ökologische Validität

auch Ökologische Gültigkeit
engl: ecological validity

Gültigkeit einer Aufgabe, eines Tests, eines diagnostischen Verfahrens, eines Untersuchungdesigns oder eines Befundes für den realen Lebenskontext und die tatsächliche Umwelt.

Im Rahmen der Management-Diagnostik geht es z.B. darum, ob die Ergebnisse und Schlußfolgerungen nach einer Eignungsuntersuchung Gültigkeit für die tatsächliche Umwelt auf einer bestimmten Führungsposition haben.
Die kritische Frage nach der ökologischen Validität stellt sich vor allem an sehr künstliche Experimental- und Laborsituationen sowie an hochstandardisierte diagnostische Verfahren wie z. B. Tests. Hochstandardisierte Verfahren haben meist Vorteile im Sinne der Reliabilität, Objektivität und einfachen Durchführung. Das standardisierte Vorgehen birgt aber zugleich die Gefahr, das die Ergebnisse nicht repräsentativ, nicht generalisierbar und nicht übertragbar auf die tatsächliche Situation, Umwelt und Aufgaben einer bestimmten Führungsposition sind. Die Standardisierung kann somit dazu führen, relevante Faktoren und Zusammenhänge außer Acht zu lassen, zu verdecken oder zu verzerren (Jäger & Petermann, 1999).

Eine hohe ökologische Validität erreicht man, in dem man Daten möglichst nah am Lebensalltag erhebt. Für die Eignungsdiagnostik ist im diesen Sinne das Assessment eine sehr gute Lösung, da hier (zukünftige) Anforderungssituationen im Sinne einer Arbeitsprobe simuliert werden, um die Eignung einer Person an deren Verhalten beobachtbar zu machen.
Assessments haben dann eine besonders hohe ökölogische Validität, wenn sie maßgeschneidert sind und auf einer differenzierten Analyse der Anforderungen auf der Zielposition basieren. Die Inhalte der Assessment-Aufgaben sollten mit der Critical-Incident-Technik gewonnen werden. Das Beobachterteam sollte auch aus internen Führungskräften bestehen, die den zukünftigen Arbeitsbereich der Kandidaten gut kennen.

Die ökologische Validität eines diagnostischen Verfahrens fördert auch seine Akzeptanz bei den Kandidaten sowie bei den anderen Empfängern der Befunde.

Siehe auch:
-> Validität, weitere Validitätsarten
-> Fairness
-> Angemessenheit
-> Produktseite Einzel-Assessment

Literatur:

Jäger, R.S. & Petermann, F. (Hrsg.). (1999). Psychologische Diagnostik. Ein Lehrbuch. Weinheim: Beltz PVU.

Kaminski, G. (1988). Ökologische Perspektiven in der psychologischen Diagnostik? Zeitschrift für Differenzielle und Diagnostische Psychologie, 9, 155-168.

Pawlik, K. (Hrsg.). (1976). Diagnose der Diagnostik. Stuttgart: Klett.


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